Curriculum Parodontologie, Witten


Jahresrückblick 2008 und der Start in das Jahr 2009 


Liebe PAR-Mitstreiter und Lehrbeauftragte, liebe Studierende der klinischen Semester und Absolventen 2008, liebe eng mit dem Lehrstuhl verbundene akademische Freunde, also lieber Kollege Dittmar, lieber Kollege Zänker, lieber Toni, lieber Peter, dear Gabor, lieber Kollege Widera, liebe Simone, liebe Kollegen der den Lehrstuhl unmittelbar unterstützenden Industrie, also lieber Herr Beul (Hu-Friedy), lieber Herr Dr. Gallas (Geistlich Biomaterials), liebe Frau Faller (Straumann), liebe Frau Götte und Herr Lehmann (SIRONA, Bensheim), lieber Andreas und dear Maria (SIRONA, Salzburg , Moscow), liebe internationale Kooperationspartner der PAR-Fortbildung, also dear Anna (Moscow), liebe Frau Bochlogyros (Athen),

nahezu genau vor einem Jahr, im Dezember 2007, haben wir das 15-jährige Bestehen des Lehrstuhles und der Abteilung für Parodontologie an der Fakultät für ZMK der Universität Witten/Herdecke mit einem wissenschaftlichen Symposion begehen können. Nun ist das Jahr 2008 fast vorbei. Mit einigem Recht können wir davon ausgehen, das erfolgreichste Jahr in der Entwicklung des Lehrstuhles erlebt zu haben. In der PAR-Lehre konnten wir gemeinsam mit unseren Studierenden der klinischen Semester und natürlich mit allen Mitarbeitern der Abteilung und den externen Lehrbeauftragten die Grundpfeiler unseres PAR-Curriculums, die eng mit der integrierten praktischen und theoretischen Lehre unserer Fakultät verbundene minimal-invasive parodontologische Diagnostik- und Therapiekonzeption im studentischen PAR-Op-Praktikum, in den mit POL-Elementen erweiterten Vorlesungen und Seminaren, verbunden mit der unmittelbaren Bereitstellung der PAR-Lehrinhalte über das Intranet, zielstrebig ausbauen. Die positive Resonanz unserer Studierenden bestärkt uns, diesen Weg auch 2009 fortzusetzen.
 
In der PAR-Weiterbildung und in der spezialisierten parodontologischen Betreuung ist es uns erfolgreich gelungen, minimal-invasive Therapiemethoden in der regenerativen und plastisch-rekonstruktiven PAR-Chirurgie, wie die GTR-Methoden mit Barriere-Membranen, mit SMP in Kombination mit Knochenersatzmaterialien, sowie in der plastisch-rekonstruktiven PAR-Chirurgie wie die Tunneltechnik zur Weichgewebetransplantation sowie mikrochirurgische Methoden in der Implantatversorgung im parodontal-reduzierten Gebiss einzuführen beziehungsweise auszubauen. Die gegenwärtig laufende wissenschaftliche Bewertung dieser minimal-invasiven Therapiekonzeption über den Nachuntersuchungs-Zeitraum von nunmehr 5 Jahren zeigen überaus erfolgreiche Verlaufszahlen sowie hinsichtlich des angestrebten Zahnerhaltes als auch des erzielten Attachmentgewinnes bei den nachuntersuchten Patienten. Natürlich sind wir auch auf den erfolgreichen geschäftlichen Abschluss der Abteilung für Parodontologie im zurückliegenden Bilanzjahr stolz. Die gegenwärtig angelaufene Versorgung unserer Patienten mit der Invisalign-Methode versetzt uns zukünftig verstärkt in die Lage, kieferorthopädische und prothetische Therapiemethoden mit den mikrochirurgischen Therapiemethoden der GBR zu verbinden. Unser zahntechnischer Partner, das Dental-Team Kunkel hat uns zu allen unseren Patientenfällen immer hochwertige Laborarbeiten geliefert und gemeinsam mit uns für zufriedene Patienten gesorgt.
Der nunmehr erfolgte Umzug in die neu ausgestatten PAR-Behandlungsräume im ZBZ wird durch die jetzt mögliche Einbeziehung von moderner Mikroskop-, Laser- und US-Technik die Fortentwicklung dieses minimal-invasiven PAR-Therapiekonzeptes weiter beflügeln.




An dieser Stelle sei ein besonderer Dank an unsere Industriepartner ausgesprochen, die den Lehrstuhl durch langfristige Beistellungen von Mikro-Instrumentarium und durch neue US-Technik wesentlich unterstützen. Natürlich sei diesen Industriepartneren auch für die umfangreiche Bereitstellung des Verbrauchsmaterials für unsere hand on-Veranstaltungen mit den Studierenden und den Zahnärzten im Curriculum zur Erlangung des Tätigkeitsschwerpunktes Parodontologie gedankt. Auf diese Unterstützung bauen wir natürlich gern auch im Jahre 2009.

 

In der parodontologischen Weiterbildung konnten 2008 zwei Kollegen (JES, AD) erfolgreich ihre Spezialisierung in der Parodontologie mit der Anerkennung durch die Gesellschaft für Parodontologie abschließen. Dazu nochmals herzlichen Glückwunsch. Dass die „Bäume“ auch für unsere Abteilung nicht „in den Himmel wachsen“ zeigt leider die Tatsache, das es nicht gelungen ist, Frau Kollegin Dr. Engl-Schmücker nach dem Abschluss Ihrer Fachzahnarztweiterbildung langfristig an den Lehrstuhl zu binden. Dem standen die bedauerlicherweise nicht mit den Tarifen der niedergelassenen Praxis konkurrenzfähigen Vertragsbedingungen der Hochschule entgegen. So ging eine insgesamt 10-jährige Zeit des Studiums und der Weiterbildung für JES zu Ende. Vielen Dank nochmals an dieser Stelle. Erfreulicherweise ist es gelungen, JES in das parodontologische Lehrkonzept als externe Lehrbeauftragte aktiv einzubinden und damit eine kreative Form der weiteren Zusammenarbeit zu beginnen.

 

Natürlich freuen wir uns alle über die erreichten Fortschritte in der Weiterbildung, die für Kollegen Naziris durch den Übergang in die operative Tätigkeit gekennzeichnet ist. Zu unserem großen Bedauern ist es dagegen durch die gegenwärtige Situation der Universität nicht gelungen, die personelle Weiterentwicklung des Lehrstuhles nach dem Ausscheiden von JES und dem unmittelbar bevorstehenden erfolgreichen Abschluss der Fachzahnarztweiterbildung von Dr. Becher trotz aller Bemühungen seitens der Fakultäts- und des Lehrstuhlverantwortlichen vertraglich zu sichern. Hier können wir nur hoffen, daß die gewünschte und vorbereitete Klärung für alle Beteiligten in den nächsten Tagen mit dem Präsidium erreicht werden kann.

An dieser Stelle sei Frau Tilke nach Auslaufen ihres Vertrages für die geleistete Arbeit herzlich gedankt, verbunden mit den besten Wünschen für die nächsten Aufgaben.

 

Die Fo-Tätigkeit war 2008 gekennzeichnet durch die intensive Arbeit an dem Projekt zur Expansion und Proliferation der parodontalen Stammzelle. Hier konnten wir in enger Kooperation mit dem Institut für Immunologie, der Anatomie und der Molthera GmbH die in vitro- Expansion, -Proliferation und -Differenzierung von 11 parodontalen Stammzell-Linien als „inflamed“ und „ non-inflamed“ Stammzell-Subpopulationen in Form von 5 SOP’s dokumentieren. Die Ergebnisse des „proof of principle“-Tierversuchs an der athymischen Nacktratte wird gegenwärtig intensiv histo-morphometrisch ausgewertet. Es ist mit deshalb eine große Freude, das gerade in diesen letzten Tagen des Jahres 2008 ein gemeinsamer Artikel des gesamten Stammzell-Fo-Teams unter dem Titel „Does the chronically inflamed periodontium harbour cancer stem cells? (Wolf-Dieter Grimm1*, Wolfgang H. Arnold2, Sebastian Becher1, Aous Dannan1, Georg Gassmann1, Statis Philippou3, Thomas Dittmar4, Gabor Varga5, 1 Department of Periodontology, Faculty of Dental Medicine, Witten/Herdecke University, 2Institute of Anatomy, Faculty of Dental Medicine, Witten/Herdecke University.3Institute of Pathology, Faculty of Medicine, Ruhr University Bochum, Germany, 4Institute of Immunology, Faculty of Medicine, Witten/Herdecke University, 5 Department of Oral Biology, Semmelweis University Budapest) die Imprimatur-Reife für das 2009 im Springer-Science und Media Verlag Dordrecht unter dem Titel “Stem Cell Biology in Health and Disease” edited by Thomas Dittmar and Kurt S. Zänker, erscheinende Buch erreichen konnte. AD befindet sich auf der Zielgeraden mit seinem Promotionsprojekt, das aus dem Tiermodell unseres Stammzell-Fo-Projektes abgeleitet worden ist. 

Höhepunkte unserer Fo-Arbeit waren aber zweifelslos auch die Verleihungen des Promotionspreises 2008 der Universität Witten/Herdecke an Herrn Dr. Becher sowie des Wissenschaftspreises für Zahnheilkunde, übereicht durch die Firma Heraeus/Kulzer, für Frau Dr. B. Schwenk. Beide Preisträger konnten in Promotionsprojekten in den weiteren Fo-Schwerpunkten des Lehrstuhles, „in vitro-Modell der Parodontits als chronische Entzündung“ sowie „Anwendung der PCR- und Mikroarray-Techniken zur Diagnostik von anaeroben Parodontopathogenen“, jeweils in enger Kooperation mit dem Institut für Immunologie (Direktor: Prof. Dr. K.S. Zänker), arbeiten.

 

Natürlich konnten wir auf dem Gebiet der parodontologischen Fortbildung mit Stolz und Freude den erfolgreichen Abschluss von 36 deutschen Zahnärzten nach dem einjährigen Curriculum zur Erlangung des Tätigkeitsschwerpunktes Parodontologie im Oktober 2008 begleiten und freuen uns genauso über den gleichen Abschluss, den 17 griechische Kollegen im November 2008 zusammen mit dem Deutsch-Griechischen Zahnärzteverein in Athen nach der erfolgreichen Absolvierung des gesamten Fortbildungsprogrammes und der Zertifizierung der drei selbständig behandelten komplexen Patientenfällen erreichen konnten. Wir sind gleichfalls sehr optimistisch, dass im Februar 2009 die 28 russischen Kollegen denselben Abschluss absolvieren werden. An dieser Stelle möchte ich ganz besonders den großen persönlichen Einsatz unseres Obersarztes, Herrn Dr. Gassmann, würdigen, der nicht nur in der parodontologischen Fortbildung, sondern auch in allen andren Bereichen des Lehrstuhles mit beispiellosen Einsatz sich für die Belange der Studierenden, der Mitarbeiter und unserer Patienten einsetzt. Wir wünschen ihm für 2009 den erfolgreichen Abschluß seines Habil-Projektes, an dem er gegenwärtig intensiv arbeitet.

 

Es bleibt der Ausblick auf die Aufgaben des vor uns liegenden Jahres 2009. Hier steht die Konsolidierung unserer Arbeit in den neuen Behandlungs-Räumen des ZBZ, vor allem die umfangreiche Nutzung des neuen Informationssystems, die weitere Arbeit an den Fo-Projekten mit unseren nationalen und internationalen Partnern, die intensive Weiterentwicklung unseres Lehrkonzeptes zusammen mit unseren Studierenden sowie alle Aufgaben der internationalen und nationalen Fortbildung im Fokus unserer Arbeit. Für die parodontologische Weiterbildung dürfen wir uns die Bestätigung unseres ehrgeizigen Konzeptes der personellen Verstärkung wünschen und dazu möchte ich alle schon in dieses Konzept intensiv eingebundenen zukünftigen Parodontologen ganz herzlich begrüßen.

 

Abschließend bleibt mir natürlich der Dank an alle internen und externen Mitarbeiter unseres Lehrstuhles und der Abteilung für die 2008 geleistete Arbeit, die oft an den Grenzen des Leistbaren, manchmal vor allem während und im Vorfeld des Umzuges auch darüber, waren. Nutzen wir den Schwung und die gute Atmosphäre in unserem Team, trotz drohender Gewitterwolken über unserer Universität, für ein erfolgreiches Jahr 2009.

Ich wünsche Ihnen, Ihren Angehörigen und Freunden eine friedliche und erholsame Weihnachtszeit und einen Guten Rutsch in das Neue Jahr 2009!

Happy New Year und s nastupaeschtschem novim godom 2009

Mit freundlichen Grüßen
 
Ihr WDG


 

last update: 05.01.2009